Viele Stoffschichten sind für Nähmaschinen oft eine Herausforderung. Kommt es beim Nähen zu Fehlern im Stichbild, habe ich hier ein paar Lösungsmöglichkeiten für dich.
Ausgesetzte Stiche / deutlich größere Stichlängen
Setzt die Maschine einige Stiche aus, entsteht ein unregelmäßiges Stichbild. Die Stichlänge ist dann doppelt oder x-fach so lang, als eingestellt.
Das liegt meist daran, dass die Maschine Probleme mit der Stoffdicke hat.
Mögliche Lösungen:
- stärkere Nadel
- andere Nadel (z. B. Jeansnadel) nehmen
- Bügeleinlagen ohne Nahtzugaben zuschneiden
- Nähgeschwindigkeit drosseln (ggf. Handrad nutzen)
- Stoffschichten reduzieren – Gibt es an der Stelle Nahtzugaben aus früheren Nähten,
die man ggf. kürzen könnte? - bei Nahtübergängen kann der Einsatz einer Hebamme helfen (siehe Nähtipp „Nähen mit Höhenunterschied“
- wenn nichts hilft: dünnere Stoffe nehmen
Unregelmäßige Stichlängen / kürzere Stichlängen
Sind die Stichlängen eher kürzer und unregelmäßig, hat die Maschine Probleme den Stoff gleichmäßig zu transportieren. Dies geschieht oft beim Nähen von mehreren Stofflagen oder bei „klebrigen Stoffen“ wie Textilleder. Warum? Nähmaschinen haben einen Untertransport, d.h. der Stoff wird beim Nähen von unten nach hinten geschoben. Das Problem entsteht also, wenn die obere Stoffschicht vom Füßchen „festgehalten“ wird.
Mögliche Lösungen:
- Obertransport-Füßchen (sofern die Maschine keinen eingebauten Obertransport hat)
- Teflonfüßchen
- die Unterseite vom Nähfüßchen mit Washi-Tape bekleben
- Backpapier zwischen Stoff und Nähfüßchen legen und später ausreißen.
Das Ausreißen kann man vermeiden, wenn man die Nadel an der Maschine z. B. ganz nach rechts versetzt und das Backpapier nur entlang der Naht legt. So gleitet das Füßchen über das Papier, die Nadel sticht aber daneben ein.