Absteppen
Als Absteppen bezeichnet man das Nähen einer sichtbaren Naht, welche das Nähstück betonen oder verstärken soll. Zum Absteppen wird oft der klassische gerade Stich gewählt, Zierstiche verstärken den Effekt zusätzlich. Neben dem klassischen Nähgarn kann auch ein spezielles Ziersteppgarn verwendet werden.
Da diese Naht Blicke auf sich zieht, sollte sie besonders sorgfältig und gerade genäht werden. Tipp: Auf einem Reststoff prüfen, ob die Fadenstärke korrekt eingestellt ist und die Naht sauber wird.
Auftrennen
Auftrennen ist das Entfernen einer gesetzten Naht. Eine mühselige Arbeit, welche aber mit Ruhe und Geduld durchgeführt werden sollte. Auch wenn man gerne die Naht einfach „aufreißen“ möchte, hat dies meist den unschönen Nebeneffekt, dass der Stoff verzogen oder sogar zerrissen wird. Zum Auftrennen eignet sich am besten ein Pfeiltrenner oder eine kleine Schere. Die Fadenreste sollten vor dem erneuten Zusammennähen vollständig entfernt werden, da sie das Nähergebnis beeinflussen können und im Nachhinein noch schwieriger zu entfernen sind.
Einfassen
Beim Einfassen wird ein Stoffstreifen (sog. Schrägband) um eine offene Stoffkante gelegt und genäht. Dadurch wird der Stoff versäubert (kein Ausfransen mehr möglich).
Einkürzen
Das Zurückschneiden der Nahtzugabe bezeichnet man als Einkürzen. Dies macht man, damit die Nähte nach dem Wenden flacher sind. Wie man richtig einkürzt, erfährst du im Nähtipp „Zurück- und Einschneiden der Nahtzugabe“.
Fadenlauf/Musterrichtung
Der Fadenlauf verläuft parallel zur Webkante einer Stoffbahn. Der Fadenlauf und damit auch die Musterrichtung wird im Schnittmuster mit einem Pfeil angegeben. Der Pfeil zeigt bei einem Muster nach unten.
Fadenspannung
Eine falsch eingestellte Fadenspannung erkennst du an einer unsauberen Naht. Normalerweise sollen sich der Oberfaden und der Unterfaden genau in der Mitte des Stoffes treffen, so dass man oben nur den Oberfaden sieht, und unten nur den Unterfaden (Abb. 1). Ist dies falsch eingestellt, sieht man den
Faden der anderen Seite. Bei der Nähmaschine kannst du die Oberfadenspannung mittels eines Rädchens verstellen. Die Unterfadenspannung ist aus einen sinnvollen Grund schwieriger zu verstellen, nämlich mittels einer Schraube an der Spulenkapsel. Da diese sehr sensibel ist und auch selten falsch eingestellt ist, solltest du erst den Oberfaden prüfen, bzw. auch schauen, ob sich Staub oder Garnreste ist der Nähmaschine verfangen haben. Dies kann nämlich auch zu einem unsauberen Ergebnis führen. Mach also immer eine Nähprobe auf einem Stoffrest. Besonders gut zu erkennen ist eine schlechte Fadenspannung, wenn du zwei verschiedene Garnfarben nimmst. In Abbildung 2 ist die Oberfadenspannung zu leicht und auf Bild 3 zu fest eingestellt.

Knips
Ein Knips ist eine kleine Markierung innerhalb der Nahtzugabe. Diese dienen in der Regel dazu, dass Stoffteile später an der richtigen Stelle aufeinander platziert werden. Du kannst einen Knips mit der Schere setzen oder alternativ einen kleinen Strich mit einem Stift machen.
Leiterstich
auch Matratzenstich oder Zauberstich
Stich zum unsichtbaren Schließen z. B. von Wendeöffnungen (per Hand)

linke Stoffseite
Die linke Stoffseite ist die Stoffrückseite und bei Bügeleinlagen die „Klebeseite“
Nikolausnaht / -häuschen
Diese Naht wird zum Annähen von Gurtbändern oder Klettverschlüssen genutzt, um diese vorm Ausreißen zu schützen. Sie sieht aus, wie ein „Haus vom Nikolaus“ – nur ohne Dach. Hier kann zusätzlich ein dreifacher Geradstich verwendet werden.

Nahtzugabe
Die Nahtzugabe ist der Rand zwischen Stoffkante und Naht. Taschen werden immer rechts auf rechts genäht und gewendet. So verschwindet diese Nahtzugabe im Inneren der Tasche. Die Nahtzugabe ist bei allen Schnittteilen bereits mit 0,75 cm eingerechnet.
Nzg / NZ
Abkürzung für Nahtzugabe
rechte Stoffseite
Die rechte Stoffseite ist die Vorderseite, also die schöne Stoffseite (z. B. die mit Muster). Bei der Einlage ist es nicht „nicht-Klebeseite“.
RV
Abkürzung für Reißverschluss
Schrägband
Als Schrägband bezeichnet man Stoffstreifen, welche so gefaltet sind, dass sie direkt um offene Stoffkanten gelegt werden können. Schrägband gibt es aus Baumwolle oder Satin in zahlreichen Farben zu kaufen. Um aus eigenem Stoff ein Schrägband herzustellen, schneidet man diagonale Streifen aus dem entsprechenden Stoff. Dies ist wichtig, damit das Schrägband leicht elastisch wird und sich damit auch gut um Rundungen legen lässt. Die Anschaffung eines Schrägbandformers lohnt sich auf jeden Fall.
verriegeln
Nahtanfänge und -enden werden immer verriegelt. Wenn deine Maschine die Naht nicht automatisch sichert, setze ein paar Rückstiche
versäubern
Das Nähen entlang der Stoffkante innerhalb der Nahtzugabe (0,75 cm) mit einem Zickzackstich oder einer Overlock-Maschine. Alternativ kann die Nahtzugabe auch mit einer Zackenschere gekürzt werden.
Vogelfüßchen
Steckfächer, welche aufgenäht werden, neigen dazu bei Benutzung einzureißen.
Verhindern kannst du dies mit dem Nähen eines Vogelfüßchens.
Das bedeutet, du
- nähst erst einmal bis zur oberen Kante des Steckfachs
- nähst dann ca. 3-4 Stiche rückwärts
- hebst das Nähfüßchen an, während die Nadel im Stoff steckt
- drehst den Stoff leicht diagonal
- nähst wieder bis zur Kante des Steckfachs und wieder rückwärts zum Ausgangspunkt
- Verriegle die Naht abschließend auf dem geraden Stück.
Unterteilst du ein Steckfach, wird vor dem letzten Schritt noch eine diagonale Naht in die andere Richtung gesetzt. So entsteht das „ganze Vogelfüßchen“.
Tipp: Stoff verstärken
Sofern dein Stoffteil nicht ohnehin schon durch eine Bügeleinlage verstärkt ist, kannst du den Bereich des Vogelfüßchens auf der Rückseite mit einem Stoffrest verstärken. Stecke dafür ein Stück Stoff auf der Rückseite fest, setze deine Naht und schneide den Stoff dann grob drumherum ab.
